Sterbebegleitung
von Sisy Hofmann-Furrer
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Sterbebegleitung ist Seelenbegleitung ist Seelsorge.
Sterben braucht Zeit.
Sterben ist so einmalig, so individuell, wie es Wesen auf der Erde gibt!
Meine Begleitung, meine Betreuung, mein Beistand erfüllen ihren Zweck, wenn der Sterbende oder die Angehörigen den Wunsch dazu haben, wenn ein Seelenbedürfnis dazu besteht.
Praktische Begleitung:
Zusammen mit dem Sterbenden, den Angehörigen und gegebenenfalls der Institution (Altersheim, Spital) versuche ich das Befinden, die Wünsche und Bedürfnisse des Sterbenden zu erfassen und mit den Wünschen und Möglichkeiten seines Umfeldes in Einklang zu bringen. So kann trotz der Trauer eine für alle ruhige und tragfähige Atmosphäre entstehen.
Wir treffen Absprachen über Präsenzen, was es zu tun gilt, wer was wann und wie macht, dabei denken wir an sehr persönliches wie: möchte, kann ich Zeit mit dem Sterbenden verbringen, aber auch an formelles: Patientenverfügung, letzte Wünsche, anstehende Formalitäten…
Beistehende Begleitung:
Ich will den Sterbenden anhören, ihm zuhören, mit ihm reden, erzählen, vorlesen, Musik abspielen, aber immer bestimmt der Sterbende. Es ist sein Sterben und es soll seinem Wesen entsprechen.
Psychologische Begleitung:
Der Sterbende soll mein Mitfühlen spüren, ich will mittragen und beistehen bei physischen und seelischen Schmerzen. Vielleicht wünscht oder schätzt der Sterbende Unterstützung mittels Körperkontakt wie Hände halten, Hände auflegen, vielleicht will er nur die Gewissheit meiner Nähe. Gespräche können wohltuend sein und Brücken bauen zwischen dem der geht und jenen die bleiben.
Spirituelle Begleitung, Seel(en)sorge:
Aktiv: Da-Sein: auf Wunsch des Patienten über Sinnes- und spirituelle Fragen reden, sinnieren, beten, lachen, trauern.
Passiv: Da-Sein: Seelenflüstern, in Gedanken mit der Seele kommunizieren, mitfühlen, aushalten, schweigen und trotzdem da sein, beruhigen, helfen loszulassen, im Übergang begleiten.
Begleitung nach dem Sterben:
spirituelle Begleitung der Seele in die geistige Welt. Persönlicher Abschied vom Verstorbenen. Einsargung, Totenwache. Rituale und Trauerbegleitung der Angehörigen soweit sie das wünschen.
Der Tod ist wie ein Horizont.
Dieser ist nichts anderes, als die Grenze unserer Wahrnehmung.
Wenn wir um einen Menschen trauern,
freuen sich andere, ihn hinter der Grenze wieder zu sehn.
Der Tod ist Teil des Lebens und trifft jeden. Und doch ist jedes Sterben anders und braucht seine eigene Zeit. Jeder Mensch ist einmalig und hat ein individuelles, unantastbares Recht auf sein eigenes Sterben, auf seinen eigenen Tod. Jeder geht den Weg auf seine Weise. Ich darf ihn auf seinem Weg begleiten. Mehr nicht.
Es ist für mich grundlegend, dem Sterbenden und den Angehörigen mit größtem Respekt, Würde und Achtsamkeit zu begegnen. Ich führe nicht,- ich begleite die Menschen auf einem ganz speziellen Wegstück ihres Lebens.
Der Tod ist eine Wegbiegung
auf der Straße in die Unendlichkeit.
Steht auf einem Grabstein auf dem Friedhof Stansted
Den Tod anerkenne ich als Übergang. Tod und Leben sind zwei Pole der gleichen Energie, des gleichen Phänomens, wie Ebbe und Flut, wie Tag und Nacht. Sie sind nicht voneinander getrennt, keine Gegensätze, sie ergänzen sich. Der Tod ist nicht das Ende des Lebens, nur die Vollendung eines Lebens auf dieser Erde.
Aus dem tibetischen Buch vom Leben und Sterben. S. Rinpoche:
Das tibetische Wort für Körper ist Lü; es bezeichnet „etwas, das man zurücklässt“ wie Gepäck. Jedes Mal, wenn wir Lü sagen, erinnert es uns daran, dass wir bloß Reisende sind, die vorübergehend Herberge in diesem Leben und in diesem Körper genommen haben.
Überarbeitet 1.1.2021 Sisy